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Das moderne Las Vegas: kein Platz für Spiele-Klassiker

Las Vegas ist die Stadt, die niemals schläft und die so viel Unterhaltung bietet, dass man tatsächlich freiwillig darauf verzichtet, in sein Bett zu gehen. Denn wer weiß, ob man mehr als einmal hierherkommt und so muss man einfach alles mitnehmen und ausprobieren, was die Stadt zu bieten hat. Entlang des Las Vegas Boulevards reiht sich ein Casino an das nächste.

Und das nächste scheint noch viel größer und eindrucksvoller zu sein als das vorige Casino. In dieser Stadt ist einfach nichts unmöglich, denn sogar so einen komplett irrwitziger Betrag wie 39 Millionen Dollar kann an einem Spielautomaten gewonnen werden. Aber wie soll man sich da zurechtfinden und wo findet man die Glücksspiele, die einem am meisten Spaß machen?

Die Spielcasinos und was sie bieten

Die Anzahl der Spielcasinos variiert ständig, da sich Las Vegas dauerhaft im Wandel befindet. Alte Hotels werden abgerissen und gleichzeitig schießen neue Spielcasinos wie Pilze aus dem Boden. Den Touristen steht jedoch mit über 4.000 Spieltischen und mehr als 130.000 Spielautomaten ausreichend Platz für das eigene Spielvergnügen zur Verfügung. Fast überall kann man die gängigen Casino-Spiele, wie Poker, Roulette und Blackjack, das gefragteste Kartenspiel von Las Vegas, finden, aber was ist mit den Spielen, die man noch von früher kennt? Viele klassische Spieltische sind mittlerweile aus fast jedem Casino-Konzept verschwunden, wobei diese einen besonderen Reiz hatten.

Es dreht sich nicht mehr: das Glücksrad − „Wheel of Fortune“

Das gute alte Glücksrad zum Beispiel, das es in Deutschland eine Zeit lang sogar als Hauptakteur in eine Fernsehshow geschafft hat, musste in den meisten Casinos weltweit moderneren Spielen weichen. Leider trifft man nur noch selten auf ein Original Glücksrad in den Spielsalons, aber glücklicherweise hat man noch die Möglichkeit, die Online-Variante des Glücksrads, den „Dream Catcher“ zu nutzen, um in Erinnerungen zu schwelgen. Das eigentliche Glücksrad ist eine vertikal aufgebaute Scheibe, die in 54 Felder unterteilt ist. Diese Glücks-Felder sind in der Regel mit Symbolen oder aber auch Zahlen bzw. Geldwerten beschriftet. Voneinander abgetrennt sind die einzelnen Spielfelder durch Holz- oder Metallstäbchen. Ähnlich wie beim Roulette kann man einen Wetteinsatz auf die einzelnen Felder, von denen manche mehrmals auftreten, machen. Ein Croupier setzt das Glücksrad in Bewegung und anhand eines Stoppers am oberen Rand des Rades, der aus Leder oder Gummi sein kann, wird das Glücksrad abgebremst. Wenn das Feld, auf dem der Stopper letztendlich hängen bleibt, das Symbol anzeigt auf das man gesetzt hat, hat man gewonnen. Der zu erhaltende Gewinn richtet sich nach der Auszahlungsquote, die sich aus der Gewinnmöglichkeit entsprechend der Anzahl von Feldern mit gleichen Symbolen ergibt. Viele Casino-Gänger schätzen das Glücksrad, weil es leicht verständlich ist und man keine komplizierte Strategie anwenden muss.

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Pferderoulette aus Casinos verbannt

Ein weiterer Spieltisch, der weltweit kaum noch in Casinos anzutreffen sein wird, ist das Pferderoulette (auch „Petits-Chevaux“ oder „Derby Slot“). Hierbei wurde tatsächlich ein Pferderennen auf kleinstem Raum simuliert. Die Glücksspieler haben auf eines der Spiel-Pferde gesetzt und diese wurden daraufhin mechanisch in Gang gebracht. Bis zum Jahr 2003 konnte man im Spielcasino Baden-Baden noch auf das Glück mit den Plastik-Pferden bauen, doch leider ist dieser traditionsreiche Spieltisch nur noch als historisches Museumsgut zu betrachten. Die Mechanik wurde durch Elektronik verdrängt und daher findet man „Derby Slots“ fast nur noch auf dem Bildschirm von computergesteuerten Spielautomaten.

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Kein adliges Kartenspiel mehr

Liebhaber von Regency Romanen sehnen sich nach dem Kartenspiel Faro (auch Pharo) zurück, das Anfang des 19. Jahrhunderts vor allem von englischen Adligen in exklusiven Clubs gespielt wurde. Auch im Wilden Westen fand es weite Verbreitung, bis es im 20. Jahrhundert komplett vom Poker abgelöst wurde. Beim Faro können bis zu vier Spieler (hier Pointeure genannt) gegen einen Bankier einsteigen. Jeder der Pointeure erhält aus einem französischen Blatt 13 Karten einer Spielfarbe, auf die sie ihre Einsätze legen können. Der Bankier besitzt ein vollständiges französisches Blatt, bestehend aus 52 Karten, aus dem er zwei Karten zieht. Hat die erste von der Bank ausgespielte Karte (Banker’s card) den gleichen Rang wie die Spielkarten, auf die die Pointeure gesetzt haben, kann der Bankier die Einsätze einziehen. Sofern die zweite von der Bank ausgespielte Karte (Player’s card) gleichrangig zu einer mit Einsatz versehenen Spielkarte eines Pointeurs ist, erhält der Spieler von der Bank genau die Höhe des Einsatzes, die er selbst gesetzt hat. An dieser Stelle hat der Pointeur die Möglichkeit, Paroli zu bieten, was bedeutet, seinen eingangs gesetzten Einsatz plus Gewinn komplett auf eine neue Karte zu setzen. Tatsächlich entstammt die noch heute gebräuchliche Redewendung „jemandem Paroli bieten“ dem Faro Kartenspiel.

Die Würfel sind gefallen: gegen „Chuck-a-Luck“

Das beliebte und unkomplizierte Würfelspiel „Chuck-a-Luck“ wurde ebenfalls von den meisten Casino-Betreibern entfernt. Das Prinzip ist relativ simpel: auf einem Tableau mit den Zahlen von 1 bis 6 kann man auf eine der Ziffern setzen. Nach Tätigen des Einsatzes werden drei Würfel geworfen. Zeigt keiner der Würfel die gesetzte Nummer, dann ist der Einsatz verloren. Sollte ein Würfel die gesetzte Nummer anzeigen, bekommt man einen Gewinn in gleicher Höhe des Einsatzes ausgezahlt. Bei zwei Würfeln, die der gewählten Zahl entsprechen, verdoppelt sich der Gewinn und demzufolge verdreifacht sich der Gewinnbetrag bei drei gleichen Zahlen. Auch wenn man in Las Vegas nicht mehr alle Spiele aus vergangenen Casino-Zeiten findet, lohnt sich allein aufgrund der vielen verschiedenen berühmten Spielautomaten der Gang in die schillernden Casinos. Das Casino-Angebot wird sich auch in Zukunft weiter verändern und sich moderneren Erfindungen anpassen. Zumindest aber werden einem die Spiele-Klassiker in der Online-Welt erhalten bleiben.